07.10.2024 Wandertag in Oberstdorf
07.10.2024 Wandertag in Oberstdorf

07.10.2024 Wandertag in Oberstdorf

Eine ausgedehnte gemischte Rad- und Wandertour hatten wir heute auf dem Zettel😏. Noch ahnten wir nicht, wie schön und anstrengend zugleich das werden sollte.😒

Also – Velos startklar gemacht, den unmittelbar vorm Stellplatz befindlichen NORMA heimgesucht zwecks Auffüllung der Wasservorräte in kleinen Flaschen und Schwupps – es ging los. Oder doch nicht?😕 Die Touristeninformation lockte mit kostenlosen Ansichtskarten und dem von uns begehrten „Zipfelpass„.
Jener wird von den vier Zipfelgemeinden herausgegeben und ist ein kleines Stempelheft, wo man sich die Übernachtungen in den vier Gemeinden List/Sylt, Selfkant, Görlitz und Oberstdorf quittieren lassen kann. Ein innerhalb von vier Jahren vollständig gestempelter Zipfelpass wird eingeschickt und man erhält ein kleines Päckchen mit Überraschungen aus den 4 Orten. Wie der geneigte Leser bestimmt schon gemerkt hat, handelt es sich um die nördlichste, westlichste, östlichste und die südlichste Gemeinde Deutschland. Wir finden die Zipfelidee gut und probieren das mal aus. Leider wussten wir im Sommer auf Sylt noch nichts davon, so dass wir Sylt wiederholen müssen.😖
Nach dem „offiziellen“ Teil ging es jetzt weiter ins Stillachtal, immer in südliche Richtung und immer bergauf. Mal mehr, mal weniger steil. Mit den jetzt im ersten ernsthaften Einsatz befindlichen Elektrofahrrädern kein Problem. Dachten wir. Noch auf asphaltierten Grund unterwegs, überraschte uns ein für unsere Verhältnisse Hammerberg, der uns in zahlreichen Kurven höhentechnisch weit voran brachte. Bis zum Ende des zivilisierten Weges ging es leicht mäandernd immer weiter hoch, aber gediegen und für uns locker machbar.
Dann kam an einer Berghütte das Ende des offiziellen Fahrradweges und ein Blick auf das voraus liegende Terrain ließ uns nicht daran zweifeln, dass das Hinweisschild ernst gemeint ist. Also – Bikes an eine Hüttenumzäunung festgebunden, Helme und unnütze Dinge daran befestigt und frohen Mutes den Fußweg angetreten.

Bereits nach geschätzten 400m wussten wir aufgrund der anstehenden Steigung, dass ab hier nur noch Fußmarsch möglich ist. Bereits an der ersten am Wegesrand liegenden Hütte hatten wir Erschöpfungserscheinungen und der Gedanke an die Dinge, die noch bevorstanden machte schon weniger Freude. 
Ungeachtet leicht sinkender Motivation wanderten wir weiter, hoffnungsvoll weniger nach oben, aber mehr auf den nächsten Schritt blickend einen steilen Schotterpfad hinauf. 
Jener wurde steiler, hier und da matschig vom Tauwasser des seit heute wieder tauenden Neuschnees. Jener fiel in den letzten Wochen reichlich und machte um ein Haar unsere gesamte Urlaubsplanung zunichte. Da der Weg noch steiler wurde, benutzten wir jeder zwei am Wegesrand gefundene relativ leichte eiserne Weidepfähle, um die Kraft fürs Vorankommen gleichmäßig auf Arme und Beine zu verteilen. Hat auch ne gewisse Zeit funktioniert. Genau so lange, bis sich die Arme so anfühlten wie die unteren Extremitäten.
Wie wir es geschafft haben ist mir entfallen, auch Göga hat keine Idee, aber wir sind schließlich an der sogenannten Trifthütte angekommen. Diese befindet sich ca. 800m von unserem Ziel, dem Haldenwanger Eck entfernt. Während sich Oberstdorf als südlichste Gemeinde Deutschlands geriert, hatte mein herzallerliebster Mann die verrückte Idee, das Haldenwanger Eck als geografisch südlichsten Punkt Deutschlands zu besuchen. Einfach so und trallala. Auf die Idee, sich mit alpinen Wegführungen im Detail zu beschäftigen kam er nicht. Und so kam es, wie es kommen musste – 600m Wegstrecke und geschätzte 450 Höhenmeter vom Ziel entfernt gingen uns die Kräfte aus. Wir durften zwar noch die Trifthütte von oben bewundern, aber für den letzten Aufstieg hat die Kondition einfach nicht gereicht.

 

Dennoch fühlten wir uns da oben glücklich, es soweit geschafft zu haben. Es ist uns sogar recht lange gelungen, körperliche Warnsignale auszublenden, aber genau da war unser Endpunkt. 
Und so ging es den ebenfalls sehr anstrengenden Abwärtsweg wieder hinunter, immer darauf bedacht, in den steinigen Passagen nicht umzuknicken oder auf den rutschigen Passagen keine Schlitterpartie zu beginnen. 
Nach einer gefühlten Ewigkeit fanden wir Fahrräder und Equipment unangetastet am Zaun angeschlossen vor und waren richtig froh, die Reise wieder mit Hilfsmitteln fortführen zu können. Nach ca. 2km freuten wir uns an der „Schwarze Hütte“ genannten Bergrestauration über kühle leckere Radler, einen frischen Kaffee sowie zwei kleine Brotzeiten. 

Nach so einem Trip schmeckt das alles gleich viel besser und intensiver. Für den Rückweg gestärkt radelten wir in Seelenruhe auf den Platz im Dorf zurück und begannen, uns zu restaurieren sowie die Räder zu verstauen. Und so klingt der Tag für uns aus. Voll glücklich mit dem Erreichten, knülle wie d´Sau und einfach zufrieden.

Morgen geht es dann nun weiter. Eine neue Wanderung steht uns bevor und wir versuchen bis dahin, wieder relativ fit zu sein.
Es grüßt der Admiral und eure Fiwis

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