Wir verlassen Frankreich…
Wir verlassen Frankreich…

Wir verlassen Frankreich…

Einen wunderschönen guten Morgen und Willkommen zurück,

nach einer sehr ruhigen und angenehmen Nacht auf unserem Stellplatz in Audinghen ging es für uns weiter zum 1,4 km entfernten Cap du Gris – Nez. Einen Parkplatz für den Admiral wurde schnell gefunden und so konnten wir gemütlich unseren morgendlichen Spaziergang beginnen. Von weitem entdeckten wir schon den Leuchtturm, den wir quasi „umrunden“ werden.

Trotz starken Wind, OK, eher Sturm, war das Wetter bombastisch. Die Sonne hat uns nicht im Stich gelassen. Von der ersten Plattform konnten wir einen gigantischen Blick über den Ärmelkanal Richtung England erhaschen. Dort bot sich der perfekte Ausblick zur Steilküste bei Dover.

Schon cool, wie weit England eigentlich noch entfernt ist, aber man trotzdem rüber schauen kann. Egal, wo wir unterhalb des Leichtturmes waren, jeder Ausblick der verschiedenen Plattformen war einzigartig und wunderschön.

Zurück beim Admiral ging es auch schon weiter zum nächsten Halt. In 3,4 km Entfernung befindet sich das Museum „Batterie Todt“. Hi

Da dies und der nächste und letzte Halt in Frankreich Mike seine Interessen sind und ich nur die Umgebung und die Natur anschauen, übergebe ich das Wort an ihn. Viel Spaß!

Wohlan. Bei der „Batterie Todt“ handelt es sich um eine ehemalige Geschützstellung des Atlantikwalls. Hier wurde ein riesiges Schiffsgeschütz eingebaut, welches bis zu seiner Eroberung durch kanadische Truppen im Rahmen der Operation Overlord die englische Steilküste mit den vorgelagerten Orten Folkestone und Dover beschoß.

Aktuell wurde die Bunkeranlage mit privaten Mitteln zu einem kleinen Museum umgebaut, das Schiffsgeschütz entfernt und daneben ein Eisenbahngeschütz gleichen Kalibers aufgestellt.

Nachdem wir den moderaten Eintrittspreis entrichtet hatten, ging es an besagtem Eisenbahngeschütz vorbei sowie an einigen Außenexponaten. Vom SPW war ich ein wenig enttäuscht.

In Filmen und Dokus wirkt er immer Recht groß, dabei hat er die ungefähre Grundfläche wie unser Admiral. Die Umrundung der Bunkeranlage beendend betraten wir Ebene 1 derselben und fanden neben zeitgeschichtlichen Dokumenten viele liebevoll zusammengetragene Ausstellungsstücke vor. Meist ging es um Ausrüstung und Dinge des täglichen Bedarfs der deutschen Besatzer, aber auch die französische Résistance sowie die kanadischen Befreier wurden hinreichend gewürdigt. Man bekam einen Eindruck, wie sich das Leben und Wirken im Objekt angefühlt haben muss und mit welchen aus heutiger Sicht primitiven Mitteln man die Jungs in den Krieg schickte.

Ebene 2 führte uns unter die Erde in die zahlreichen Technik- und Lagerräume. Ein gut erhaltenes Generatorenset mit Deutzmotor war die Hauptattraktion, gefolgt von diversen Wartungsschächten und Lagertanks.

Nachdem wir aus den Katakomben wieder zurück am Tageslicht waren, stärkten wir uns am örtlichen Imbisswagen. Einen netten Smalltalk und zwei Riesenportionen Pommes später bestiegen wir den Admiral, um im nicht weit entfernten Städtchen und dessen Supermarkt unsere Vorräte aufzufüllen.

Zügig Richtung Norden fahrend beschloss ich, die monotone Autobahnfahrt mit etwas Strand in Dünkirchen aufzulockern. Da dieser Entschluss aber sehr spontan gefällt wurde, verzichtete ich auf eine ordentliche Recherche und nahm die nächste Abfahrt. Böser Fehler. Beim Versuch, irgendwie Richtung Hafen oder wenigstens Küste zu kommen, stand uns erst eine Raffinerie, dann ein riesiges Stahlwerk und letzten Endes eine riesige Menge an in England asylsuchenden Langstreckenreisenden im Weg. Aber ganz schnell kehrt marsch und kreuz und quer durch die Stadt an einen ruhigen Strandabschnitt. Glücklicherweise ergab eine kurze Google-Recherche, daß hier auch verlassene und verfallene Bunker des Atlantikwalls zu finden wären. Zu Fuß im recht kühlen Wind und durch weichen Sand stapften wir den bereits erspähbaren Steinenklötzen immer näher. Interessant, wie die Natur mit den eigentlich unkaputtbaren Betonbunkern umgegangen ist ! Teilweise waren sie von der Hochküste einfach abgerutscht, teilweise dabei umgekippt und eine Anlage stand, wie sie damals von der Organisation Todt gebaut wurde. Als wir Letztere erklommen hatten sahen wir im Hinterland weitere gut erhaltene Anlagen, die wohl zu diesem Komplex gehört hatten. In einem dieser Tierbunker schien sogar jemand zu leben. Darauf deuteten diverse Textilien sowie eine Recht aktuelle Cola-Flasche. Schnell verließen wir diesen Ort wieder, nicht ohne noch ein paar Bilder von den anderen Ruinen zu machen.

Nach einer knappen Stunde war auch diese Exkursion beendet.

Wir beschlossen nun, Frankreich zu verlassen und quer durch Belgien Richtung Deutschland zu fahren. Der erste Stellplatz in Aachen war restlos überfüllt, also sind wir nach einer Stadtrundfahrt, wenn auch unfreiwillig, durch Aachen zurück auf die Autobahn Richtung Köln und über Park4Night haben wir einen Parkplatz gefunden, wo wir die heutige Nacht verbringen werden.

Wohin es uns morgen treibt, wissen wir noch nicht genau. Mike hat zwar eine Idee, aber er sagt, wie immer, nichts.

Wir wünschen euch einen schönen Tag und hoffen euch hat der heutige Tag genau so gefallen wie uns.

der Admiral und sein Gefolge

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