Ist es nicht herrlich, morgens an einem ruhigen Wasser aufzuwachen ? Ja, ist es. Nachdem die morgendlichen Formalitäten erledigt waren, setzte sich unser Minikonvoi so langsam in Bewegung. In knapp 60km lag die erste Inlandsfähre vor uns, die einen tief ins Land ragenden Fjord überquerbar machte. Nach einer Stunde gemütlicher Fahrt erreichten wir die Anlegestelle und wir wurden auch direkt aufs Schiff gewunken. Da das Übersetzen so um die 20min dauern sollte, konnten wir die Autos verlassen und von erhöhter Stelle aus in Ruhe die Landschaft einatmen. Auf der anderen Seite ließen wir erstmal die ganzen anderen Fahrzeuge vorbei, um uns an einen norwegischen LKW zu heften, von dem man annehmen konnte, dass er ein guter Pfadfinder sei. Nun, es kam anders. Der Kutscher, der die Gegebenheiten wohl exzellent verinnerlicht hatte, schaffte es, uns gnadenlos abzuhängen. Man macht ja viel mit, nur materialschonend dranzubleiben ging einfach nicht. Also zogen wir auf uns selbst und Google Maps gestellt weiter und genossen enge Tunnel, steile Bergfahrten, aufwärts wie abwärts, und Landschaften, die so spektakulär auf uns einprasselten, dass man sich gar nicht alles merken konnte. So kam es, dass wir zum Sacken lassen an einem der nicht mehr gezählten Pässe eine kleine Rast einlegten.
Mittlerweile wurde auch unser nächstes Ziel klaren – Saltstraumen*, eine Meerenge mit Brücke, Parkplatz und der weltweit stärksten Gezeitenströmung. Ich zitiere hier mal kurz Wikipedia: „Der Strom erreicht dabei Geschwindigkeiten von bis zu 40 km/h, an seinem Rand entstehen gewaltige Strudel. Sie können einen Durchmesser bis zu zehn Metern erreichen und mehr als vier Meter in die Tiefe reichen.“ Nun, der Parkplatz war sehr gut ausgelastet mit PKW, Reisemobilen und Bussen jeglicher Herkunft, und wir gingen die 300m zum Wasser hinunter. Das Schauspiel, was sich hier bot war gigantisch. Google, Wikipedia und diverse Reiseberichte hatten nicht gelogen. Es ist phänomenal, welche Kräfte hier wirkten und wie die Wassermassen dahin strömten. Das war den Besuch wert, definitiv !
Nachdem wir uns an den strömenden Wassermassen sattgesehen hatten, ging es in langsamem Tempo zurück zur uns durch ganz Norwegen begleitenden E6. In Fauske, einem kleinen Städtchen an der Europastraße und, wir ahnen es, idyllisch am Ufer eines Fjords gelegen, füllten wir Vorräte auf und entledigten uns unserer Abwässer. Perfekt !
Die Europastraße E6 verließ nun die Küstenregion und führte uns ins Land hinein, knapp an der Grenze zu Schweden entlang. Es wurde wieder gebirgiger, die Vegetation wurde spärlicher und es ging immer weiter hinauf. Die atemberaubende Hochebene macht einen sehr unberührten Eindruck, was ja auch richtig und gut so ist, schließlich gehört die Region zu einem der norwegischen Nationalparks. Konkret waren wir jetzt im „Saltfjellet-Svartisen nasjonalpark“**, dem viertgrößten seiner Art in diesem Land.
Das Polar-Circle-Center*** fing die touristischen Menschenströme auf und informierte über die örtlichen Gegebenheiten, über die Tatsache, dass man sich genau auf dem nördlichen Polarkreis befand und wie es sich mit dem Naturschutz verhält. Dem interessierten Reisenden wurden viele Informationen an die Hand gegeben, die er im einliegenden Restaurant kulinarisch verarbeiten konnte. Park- bzw. Stellplätze waren ausreichend vorhanden, so dass wir einen frühen Feierabend beschlossen. So wurden noch ein paar Drohnenaufnahmen gemacht und der Tag, der ja immer noch keine Nacht hatte, für beendet erklärt.



Bis später…eure Fiwis, der Admiral, Anne und Frank🤗
* https://de.wikipedia.org/wiki/Saltstraumen
**https://de.wikipedia.org/wiki/Saltfjellet-Svartisen-Nationalpark
***Der Polarkreis ist einfach gesagt ein Breitengrad, eine Markierung auf der Karte, die sich derzeit knapp nördlich von 66° 33′ über dem Äquator befindet. Dahinter liegt die Arktis: eine riesige, kalte Kappe, die 20 Millionen Quadratkilometer oder etwa 4 % der Erdoberfläche bedeckt.Die Polarkreise sind zwei Breitenkreise um die Pole der Erde, die sich in der Nähe von Gebieten befinden, in denen man die Mitternachtssonne und die Polarnacht beobachten kann. Der Polarkreis verläuft etwas nördlich von 66 Grad nördlicher Breite (66° 33′ Nord). Quelle: Google