Ein dickes Sorry
Nach diesem richtig aufregenden Tag mit vielen tollen Ereignissen kamen wir erst sehr spät auf dem Stellplatz an. Leider konnte ich den Blog 20 Uhr nicht veröffentlichen, da wir noch unterwegs waren.
Aber es hat sich gelohnt😁
Zu gestern hab ich beschlossen, keinen Beitrag zu erstellen. Mike, Mitch und ich sind nochmal abends zum Strand. Aber naja, es war ein Strand wie jeder andere auch. Er ist toll, ohne Frage, aber ich weiß nicht, wie ich daraus einen ganzen Beitrag machen könnte.
Dafür wird der heutige richtig aufregend.
Nachdem wir heute früh das WoMo fahrfertig gemacht haben und Mike noch die Ver- und Entsorgung übernommen hat, sind wir los Richtung….keine Ahnung😕. Zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht, wohin er uns entführen möchte.
Angefangen hat der Abenteuermarathon an der Stadtfähre🚢 in Brunsbüttel. Mit einer solchen Wasserüberquerung hatte ich heute nicht und erst recht nicht so früh gerechnet. Es ging über den Beginn des Nord-Ostsee-Kanals.
Da meldete das Auto Hunger an und es wurde gefüttert. Vom Preis her Edelbölkstoff allererster Güte.
Dann bei Heide blinkten wir links auf die Autobahn. Ich dachte „Oh Gott, schon wieder“😒, allerdings hielt sich die Autobahnkutscherei heute in sehr eng bemessenen Grenzen, nämlich genau zwei Ausfahrten lang und dann war die Autobahn einfach zuende. Über endlos lange und zunehmend schlechter werdende Bundesstraßen ging es immer nördlicher. In Niebüll wurde links geblinkt und ich ahnte beim Betrachten der Beschilderung bereits Einiges. Doch Überraschung💥 – ein Gewerbegebiet war unser Ziel. Männe klinkte den Hänger aus und es ging zur Bahnverladung auf das Bahnterminal Niebüll. Wir haben uns für den Blauen Autoreisezug🚆 entschieden. Ein klein wenig teurer als derselbe Service der DB AG, aber weniger frequentiert.
Aufgeregt war unsere ganze kleine Besatzung schon, denn wir haben noch nie mit einem Auto nen Zug benutzt. Mein Männel hat zwar schon Erfahrung mit dem LKW über den Brenner oder durch die Schweiz, aber das zählt hier und heute nicht.
Die Auffahrt ging problemlos, und der Zug rollte an. Ein seltsames Gefühl war das, im stehenden Auto zu sitzen und dennoch wackelnd und schüttelnd durch die Landschaft zu brausen. Der Hindenburgdamm (einzigste Landverbindung nach Sylt) kam in Sicht und Schwupps – wir waren auf der Insel.⛱
Die Entladung ging reibungslos, und da waren wir schon auf dem Weg in den Norden des Eilands. Durch das in Verruf geratene Kampen hindurch folgten wir der Beschilderung Richtung Nordspitze. Eine sich in sehr erbarmungswürdigem Zustand befindliche Straße führte uns durch eine Landschaft wie auf einem anderen Planeten🌎. Dünenhügel, zum Teil mit so einer Art Heidekraut und Lavendel besetzt, türmten sich auf. Bäume sucht man hier vergeblich, Göttergatte fühlte sich an Schottland oder die Mongolei erinnert, obwohl er noch nie da war.
Gleich nach dem Leuchtturm parkten wir und schritten über einen immer sandiger werdenden Dünenpfad Richtung Küste. Düne 1, Düne 2, Düne 3 und Tadaaaaaaa – da lag die Nordsee in atemberaubendem Blau zu unseren Füßen. Ein Sandstrand wie im Bilderbuch !💓😍
Typisch Landratten nahmen wir den beschwerlicheren Weg durch den trockenen Sand, anstatt durch die mit Strandhafer etwas verfestigten Gebiete zu marschieren. Zum Ziel hat Männe sich den nördlichsten Punkt Deutschlands/Mitteleuropas auserkoren. Stapf, stapf, stapf. Es wollte einfach kein Ende nehmen, obwohl zur Linken das Wasser verlockend plätscherte. Der Sturkopf aber stapfte unverdrossen voran, wir mit Zungen wie Schlipse hinterher.
Zwischendurch bogen wir doch nochmal kurz ans Wasser ab und kühlten die heißgelaufenen Füße.
Am Ziel angelangt folgte das obligatorische Angeberfotosschießen und mit Verweis auf die zeitlichen Grenzen unseres Aufenthaltes begannen wir schniefend den Rückweg. Trotz der Anstrengung: Die Gegend ist sowas von traumhaft, so unwirklich und fremd erscheinend, nun, da freut sich das Reiseherz schon etwas mehr als gewöhnlich. Zurück am Auto gabs für den Hund erstmal Wasser. Soviel hat er noch nie am Stück getrunken. Nach einem Blick auf die noch verbleibende Zeit bis zur geplanten Rückfahrt des Zuges wurde der Plan gefasst, in List auf Sylt noch einige Postkarten, Andenken und Souvenirs zu erstehen, ehe die Geschäfte schließen.
Schließlich fanden wir das Gesuchte, und Göga setzte unser Mobil in Bewegung, die näher rückende Abfahrtszeit stets im Auge.
Die Rückfahrt verlief eher unspektakulär. Wie schnell man sich an die andere Fortbewegungsart gewöhnen kann.
Zur Ruhe sind wir heute in Ellund bei Flensburg gekommen. Ein kleiner, sich noch im Anfangsstadium des Aufbaus befindlicher Stellplatz nahm uns gegen eine sehr kleine Gebühr auf und wir beschließen den Tag bei gemütlicher Musik und dem Klappern der Tasten des Laptops.
Morgen gibt’s bestimmt mehr Abenteuer – wir freuen uns auf das, was wir noch nicht wissen *feix*
Der Admiral und seine Fiwis wünschen Gute Nacht !