Osterurlaub an der polnischen Ostsee – die Heimfahrt Teil 1
Osterurlaub an der polnischen Ostsee – die Heimfahrt Teil 1

Osterurlaub an der polnischen Ostsee – die Heimfahrt Teil 1

Guten Morgen, ihr Lieben,

heute komme ich, der Admiral, mal wieder zu Wort.

Nachdem ich gestern recht lange allein gelassen wurde auf dem Stellplatz von tocamper.pl ging es heute morgen ans packen. Der Reiseleiter hat mich bepackt mit den Fahrrädern, Toilette und Grauwassertank entleert und gereinigt. Auch wenn ich denke, daß man übervorsichtig ist, hat man meinen Wassertank auch wieder gefüllt.

Nach dem Verlassen des gastfreundlichen Geländes durfte ich auch erstmal frühstücken. Die örtliche Tankstelle bot Dieselkraftstoff für umgerechnet 1.42 Euro den Liter an. Dann setzten wir den am Vortag abgebrochenen Erkundungstrip zur Spitze der Halbinsel Hel fort. Mit meiner Hilfe kein Problem. Je weiter ich voran kam, desto touristischer wurde die Umgebung. Und idyllischer. Gerade die letzten Kilometer, die durch ein militärisch genutztes Gebiet gingen, waren richtig romantisch anzusehen. Wie die Sonne durch die Kiefernwälder schien – herrlich !

In Hel angekommen, stellte die Familie fest, dass an dem Tag wohl irgendein Highlight in dem Städtchen stattfand. Alle 100m offerierte man einen gebührenpflichtigen Parkplatz, es wurden auch immer mehr Menschen, die sich in den Straßen tummelten. Frauchen beschloss, sich nicht in dieses Treiben einzureihen und stattdessen mit Eindrücken bepackt weiterzufahren. Die 35 Kilometer zurück waren dann gar kein Problem für mich. Allerdings ging es auf dem Festland dann richtig los. Mein Fahrer entschloss sich, die Küsten“bundes“straße zu nehmen und entlang der Küste Richtung Deutschland zu tuckern. Ganz schlechter Plan ! Der Straßenbelag wechselte von Kopfsteinpflaster auf Katzenkopfpflaster und wieder zurück. Kein Ende abzusehen. Meine ganzen Innereien wurden durch- und losgeschüttelt. Eine Qual ! Nach zwei touristisch extrem überlaufenen Dörfchen war ich richtig dankbar, als man landwärts eindrehte und die Straßen wurden im Nu erträglicher. Keine gepflasterten Abschnitte mehr, nur noch gute und sehr gute Straßen durchs Hinterland.

Bis Slupsk, wo der wohltuende Highway wieder beginnen soll, waren es jetzt knapp 2 Stunden durch kleine Dörfchen und wohltuende pommersche Alleen. In gemütlichem Tempo genoss die Familie die beschauliche pommersche Provinz.

Auf dem Pommernschnellweg, der Autobahn ähnlich gebaut wurde, konnte ich mich endlich auch mal entspannen und die Fahrt genießen.

Kurz vor der deutschen Grenze bog ich dann auf eine parallel zur Oder verlaufende polnische Nationalstraße ab, da meine Besatzung noch schnell Genussmittel erstehen und mich auch nochmal füttern wollte. In Gryfino/Greifenhagen sollte es dann mit der Oderbrücke wieder zurück ins Heimatland gehen. Um es kurz zu machen – Kraftstoff gab es, die Familie hatte leider Pech. Die Händler für die Räucherstäbchen hatten alle schon geschlossen.

Dafür erwies sich die Brücke über beide Arme der Oder als der pure Horror ! Ganz grobes Katzenkopfpflaster und einspurig. Kam Gegenverkehr musste ich aufs Bankett ausweichen, welches von vielen tiefen Löchern geprägt ist. Nach der deutschen Grenze wurde es schlagartig besser. Nur noch ordentlich geteerte Straßen, puh…. Ich atmete auf.

In Schwedt steuerte der Lenker auf das Gelände eines Fastfoodanbieters, wo sich die Familie reichlich mit ungesundem Essen eingedeckt hat. Hmm. Da bin ich kritischer.

Kurzerhand lenkte man mich wieder auf polnisches Gebiet, um in Küstrin einen weiteren Versuch zu unternehmen, an einem Feiertag etwas einzukaufen. Manchmal bewundere ich die Sturheit der Menschen…

Hat im Halbdunkel der aufziehenden Nacht aber dann doch irgendwie funktioniert, und so ging es im Zickzack über die Küstriner Stadtbrücke wieder zurück nach Deutschland. Jede Formel1-Strecke wäre stolz gewesen, solche Schikanen zu besitzen wie diese Brücke. Gut, das Ziel wird aber erreicht, den Schwerverkehr auf die neugebaute Umfahrung zu lenken.

Durchs Dunkel der Nacht fuhr man mich noch bis Seelow, das Herrchen kämpfte mit der Müdigkeit. Die von ihm genutzte App park4night spuckte nur unzureichende Ergebnisse aus, so daß er sich entschloss, einfach mal im Gewerbegebiet nachzusehen. Und schau, es gab jede Menge für LKW zu kleine, für mich exakt passende Parkbuchten. Eine halbwegs gerade aussuchend schaute ich mich um und fand dann auch das Gewünschte.

Während das Herrchen das Hündchen auf eine abendliche Gassirunde ausführte war das Frauchen so fertig, daß sie superschnell ins Bett huschte. Als die Gassigeher wiederkamen schlief sie bereits…

Ich bin gespannt, wo es morgen hingeht und ruhe jetzt auch.

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